Text: K. Kaja
Ort: Emsbüren
Rennbericht
Datum: 15.09.2018
Im Grunde war alles so, wie es sein sollte. Das Wetter beschreibt der Chronist des Tages als nahezu perfekt:„ Es ist angenehm, Temperaturen um die 18°, zum Glück nicht so heiß wie in den vergangenen Wochen. Nun gut, die Wolken könnten eventuell Regen bringen, aber ich glaube nicht.“ Na ja, wirklich geregnet hat es dann ja auch nicht, aber für Unruhe in Sachen Reifenstrategie hat es trotz allem gereicht. Wir haben unser Material für den heutigen Rennsamstag in den letzten Tagen optimal vorbereitet“, so Teamchef Tommes. „Einzig die Schaltstange von Niklas Motor wird in Italien noch verzweifelt in den Ersatzteillagern von Iame gesucht. In Italien arbeitet man halt anders als hier. Also noch mal den TM als Einsatzmotor.“ Die Logistikabteilung hat auch an diesem Wochenende gut zusammengearbeitet. Torsten und ich sind schon Freitag Mittag nach Emsbüren gefahren. Wir haben Zelte aufgebaut, weil hier einen vernünftigen Platz für ein doch so großes Team zu bekommen ist schwierig und sind noch einige Trainingsrunden gefahren. Die Strecke ist ja doch ein bißchen speziell.“ So oder ähnlich hätte Christian auf die entsprechende Frage der geschulten Fachpresse geantwortet. Ich frage mich jetzt mal so weiter durch den Renntag. Ist ja sonst kein anderer da von meinen werten Kollegen aus der angestammten Szene. Als Fahrer sind Moritz bei den Bambinis, Fabian bei den Junioren, Niklas und Marvin bei den Schaltern und Christian und Torsten bei den Senioren am Start. Wir sind ganz optimistisch, dass alles für unsere Fahrer und unser Team läuft. Unterstützung hat sich auch wieder angesagt und wir erwarten spannende und abwechslungsreiche Rennen“, so gab Teamchef Thomas zu Protokoll. Papa hat mein Kart gut vorbereitet und ich habe richtig große Lust heute zu fahren.“ Der kleine Groneck in bester Laune. Daumen hoch und weg war er wieder, der kleine Moritz. Er ist der erste des Teams, der heute ins Lenkrad greifen muss. Was hat er auf der Strecke umsetzen können?. „Tommes hat gesagt, dass ich in allen drei Rennläufen eine tadellose Vorstellung abgeliefert habe und meinen Speed in jedem Heat beachtlich steigern konnte. Was die anderen dann eben immer so sagen. Ich bin in allen 3 Rennläufen im Mittelfeld bei 16 Startern gelandet, aber irgendwann möchte ich auch mal ganz oben stehen. Die anderen sagen, dass kommt noch. Ich hätte wohl das nötige Potential oder so irgendwas, egal, ich wäre wohl schon sehr schnell, mit viel Biss und würde auch stetig besser. Und ich habe einen riesen Spaß. Und irgendwann werde ich auch oben auf dem Podium stehen.“ Jetzt schnell eine Station weiter, Zeit ist hier im Fahrerlager ein kostbares Gut. Wir sind bei Fabian, der bei bei den Junioren das Feld aufmischen will. Doch lassen wir Fabian zu Wort kommen. Nach dem Quali war ich auf Startposition 2. Den Start zum ersten Wertungslauf habe ich verpennt, echt. Ampel grün, ich bin jetzt nach der ersten Kurve auf Platz 2. Der kleinste Fehler wird hier hart bestraft. Bei ungefähr Rennhälfte setzte ich mich in der ersten Kurve neben den Führenden und folge ihm im Minimalabstand. Es war wohl ein bißchen zu minimal, denn plötzlich fand ich mich im Reifenstapel wieder. Aus die Maus. Im zweiten Wertungslauf hatte ich leider schon in der Einführungsrunde einen kleinen Ausritt in die Emsbürener Heide und musste dem Feld hinterher.Im Dritten Lauf lief dann nichts mehr, Kart kaputt, Schrauber sauer und ich echt enttäuscht. Tja, war nicht mein Tag. Abhaken, nächstes mal klappt es besser.“ Ich bin jetzt an meinem eigentlichen Arbeitsplatz angekommen, bei den Schalten. Ich muss schließlich auch noch am Kart von Marvin schrauben. Niklas und Marvin sind hier die beiden Protagonisten. Jewgeni ist als Unterstützung eingetroffen und nimmt gerade Marvins Vergaser auseinander. g Ich habe nicht genug Drehzahl. Mit der Bedüsung sind wir schon am Minimum, was die Belastung der Nerven von meinem Vater betrifft.“ Da ich ja nicht den ganzen Tag mit Pressearbeit vertrödeln kann sondern auch wichtige Schrauberarbeit zu erledigen habe bitte ich mich jetzt kurz zu entschuldigen, da ich an Marvins Kart einige Probleme beheben muss. Im Vorstart fallen jetzt pünktlich die ersten Tropfen. Überall Hektik und Gerenne mit Reifen unter den Armen. Wir bleiben auf Slicks. Die Sonne scheint wieder und es trocknet zunehmend ab. 2 Minuten später haben sich alle beruhigt und auch wieder Slicks drauf gemacht. Geht doch. Los geht’s. Mein Vater hat den Motor nicht optimal eingestellt bekommen. Es war ein Elend. Mir fehlten fast 1000 Umdrehungen an der Achse und 2-3/10 pro Runde auf der Strecke. Ich weiß nicht woran es letztendlich lag. Es war zum …... Es reichte nicht für Spitzenzeiten. Es ging nur das eine oder andere Mal im Mittelfeld was über die Bremse beim Überholen bis auf Platz 6. Im 2. Lauf dann Ausfall, weil der Motor sich gelöst hat. Dann hat man mir auch noch 10 Sekunden im 3. Rennlauf wegen eines strittigen Überholvorganges in der Maxxis-Kurve aufgebrummt. Wo soll ich sonst überholen?? In der Boxengasse?? Geht mal rüber zu Niklas, da lief es, glaube ich auch nicht so wie gewünscht.“ Jooooh, nach dem Quali stand mit der Pole alles auf Sieg, oder?? Vom Start weg konnte ich in den Rennen 1 und 2 das Feld hinter mir gut kontrollieren. Die eine oder andere Attacke von Koen musste ich dann zwar doch geschickt auf der Bremse ausfahren, aber mit den Laufsiegen in Heat 1 und 2 war ich sehr zufrieden.“ Auf meine Frage, was im 3. Rennen passiert ist, konnte Nikkel nur bedingt lächeln, ist halt ein taffer Typ. „Nöööh, im dritten Lauf hatte ich in der ersten Rund Eingangs Waldkurve einen Gasklemmer. Da guckst du aber blöd, wenn es ungebremst in die Rabatten und in die Reifenstapel geht. Damit war das Rennen natürlich gelaufen. Zu allem Übel sah das Kart aus wie ein Streitwagen der alten Römer nach einem Wagenrennen im staubigen Forum Romanum. Aber das kriegen wir schon wieder hin. Für die Meisterschaft war das Ergebnis von heute nicht gerade optimal. Aber kein Grund zum jammern, denn bei noch zwei ausstehenden Veranstaltungen kann ich noch alles klar machen.“ Puuuhh, das war jetzt mal Aufregung genug, denke ich. Mal schauen, was sich so noch bei den Senioren getan hat. Hier sind Christian und Thorsten am Start, wobei Christian ja aussichtsreichste Meisterschaftschancen hat. Heute haben wir, glaube ich, den Geist aus der Flasche gelassen. So viele Ausfälle. Und dann muss man auch noch mit einem Teamkollegen klar kommen, der mit seinem Kart Flugversuche auf der Strecke unternimmt. Nein, alles gut und keiner konnte so richtig was dafür.“ Ich glaube, hier ist es besser, wenn ich den Sachverhalt dann mal versuche aus meiner Erinnerung in Kurzfassung wieder zugeben, denn bei den Senioren mussten sowohl das Kart von Thorsten als auch von Christian zu aufwendigen Reparaturen nach diversen Rangeleien ins Schrauberzelt geschoben werden. Schnubbi startete zum 1. Lauf von der Pole, wurde dann Ausgangs Maxxis-Kurve rausgedrängt und blieb im Reifenstapel hängen. Kart abgestellt, in der Pause dann wildes Gehämmer im Schrauberzelt weil der Achsschenkel gerichtet werden musste. Im 2. Lauf bin ich dann bis auf Platz 1 vorgefahren, Paaahh, dolle Nummer. Im 3. Lauf dann größere Rudelbildung mit Fremdkontakten in der Waldkurve. Mein Teamkollege Thorsten kam über mein Lenkrad mit seinem Kart im Gleitflug angeflogen und landete im Reifenstapel. Irre!!! Nachher standen glaube ich 6 Karts auf den Streckenbegrenzungen. Ich bin dann noch durch die vielen Ausfälle 5. geworden. War insgesamt ne spaßige Veranstaltung. Ich glaube,Thorsten musste sein Kart abstellen, wurde dann aber doch noch 8., oder?“ So war es und wir freuen uns schon auf Vledderveen. Jedoch werden es uns sowohl Koen van Ginkel als auch Fabian Roth wohl nicht leicht machen und ebenfalls top vorbereitet am Start sein! Es bleibt also spannend!
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