Text: K. Kaja Fotos: T. Friedering
Ort: Belleben
Rennbericht
Datum: 21.04.2018
Belleben im Sonnenschein und ein kleiner mathematischer Exkurs Einsam!!! Du stehst auf einer kleinen Anhöhe und da ist nichts. Ein paar Windräder. Na, doch schon einige. Blühende Bäume, Felder am Beginn des Sommers, Wiesen soweit das Auge reicht. Es ist warm, fast schon wie im Sommer. Und mitten drin plötzlich das etwas Ungewohnte, nicht das man unbedingt damit rechnet. Motoren brüllen, der Geruch von Gegrilltem mischt sich mit dem von Benzin und Öl und schwebt noch über allem, Stimmen schwingen herüber und wollen so gar nicht zu der Ruhe dieses Landstriches passen. Wohnmobile, eine kleine Zeltstadt mitten im Nichts. Eine Kartbahn. Wo sind wir?? Sachsen-Anhalt, mitten in der Magdeburger Börde. In der Eiszeit geformt. Jetzt tobt hier für 2 Tage das Leben. Wir sind wieder in Belleben. Sonne pur, Badewetter. Zweiter Saisonlauf der DNKM. Das erste Mal in der Nacht wieder draußen geschlafen. Herrlich, wie schön das Leben sein kann. Wer ist wir?? Klaus und Marvin, diesmal mit knapp 5 Stunden Fahrzeit am Freitag um 15:00Uhr vor Ort. Thomas, Nikkel und Chrissi 4 Stunden später. Ostermanns sind leider nicht dabei. Toms Kart zeigt immer noch die Spuren massiver Verformung resultierend aus dem Crash von Emsbüren. Thorsten kann auch nicht mit, Besuch hat sich bei ihm zu Hause angekündigt. Aufbauen, Grill an und genießen. Jewgeni fehlt auch. Der Sternenhimmel ist noch nicht vollständig mit ihm ausdiskutiert. Vielleicht in 4 Wochen, in Spa. Dann sind die anderen auch wieder mit dabei. Netemeier auch. Jooohoo. Samstag Morgen, Renntag. Qualifying bei den Schaltern mit Niklas und Marvin. Marvin in der ersten Runde wieder rein. Hat keine Bremse. Hatten wir doch schon mal. Vor 3 Jahren. Doch diesmal hat der Schrauber (ich!!) aus Versehen WD40 nicht nur auf den Lagern sondern auch auf der Bremsscheibe verteilt. Kleiner Wutausbruch, man kennt ihn ja. Wir sind nach 1 Jahr Kartpause noch nicht ganz wieder im Kart-Modus angekommen. Oder vielleicht doch schon wieder?? Egal, Angeln kann ich immer noch. Mit Marvin ist kein Tag wie der andere, es wird nie wirklich langweilig. Reifen sind noch nicht gewechselt: Schrauber rennt. Wo ist mein Nackenschutz???: Schrauber rennt. Auspuff lose am Start: Schrauber rennt. Danach trotz allem Startplatz 4. Marvin macht stetig Fortschritte, kommt jetzt zunehmend besser zurecht. Vielleicht schafft es der Schrauber (ich) ja auch noch irgendwann ohne zu rennen. Ist anstrengend. Im ersten Renndurchgang langte es zu Platz 3. Im zweiten Rennen ein sch....... Start und dann kam was kommen musste. Heran fahren ja, überholen nein. Müssen wir noch dran arbeiten. Im 3. Lauf dann erst etwas besser, wurde dann aber in Kurve 5 von Lukas Oltmanns ausgebremst. Dann wieder wie gehabt. Selber Speed wie Lukas, aber zum Überholen reichte es nicht. Platz 4 am Ende des Tages. Wir arbeiten dran, sagte ich schon. Echt!! Niklas dagegen bedeutend entspannter und das brachte ihm den 2. Startplatz nach dem Qualifying. Nur der schnelle Holländer Frank Duinkerken war vor ihm in Reihe 1. Dann Start 1. Rennen. Nikkel kommt ganz schlecht weg. Was ist los?? Starten verlernt??  Aber dann... ein wahnsinns Speed und das nötige Können und schon war er am 2. Platzierten dran. Geschicktes Ausbremsen nach Start und Ziel brachte ihn an Position 2, direkt hinter den Führenden. Aber der war nicht so leicht zu überraschen. Niklas konnte zwar bis auf wenige Zentimeter aufschließen, zwei Überholmanöver andeuten. Aber vorbei kommen?? Ging nicht. Fahren kann der Frank ja schließlich auch. So blieb es bei Position 2. In den Läufen zwei und drei alles genau so. Start: Glatte 5 (Schrauber am Rande der Ratlosigkeit), Performance auf der Strecke: Glatte 1. (Schrauber am Rande der Begeisterung). Macht im Schnitt nach drei Rennläufen Gesamtplatz 2. Und das nur Zentimeter hinter dem Sieger. Niklas war heute sauschnell unterwegs und wenn in Spa der Start dann besser klappt, mal sehen. Schrauber Thomas jedenfalls arbeitet mit Hochdruck an der Fehleranalyse. Hat er vor Ort auch schon gemacht, aber nichts greifbares. Egal, 2. Platz nehmen wir mit. Dann die Senioren. Videobeweis? Brauchen wir nicht. Der schnellere ist vorne und gewinnt. So ist das. Einfache Gleichung, aber von Christian Friedering bei den Senioren perfekt demonstriert. Fabian Roth hat mitgeholfen. Eine Aufführung, eine Inszenierung, eine Auseinandersetzung im 1/100 tel Bereich. Und das Wichtigste: Es geht auch fair. Kein Schieben, kein Rempeln, kein Rausdrücken. Es machte einfach nur Spaß, zu zu gucken. Spannend war es allemal. Christian konnte im Qualifying Startplatz 1 heraus fahren. Aber die Konkurrenz ist schnell, sehr schnell. Der Schatten am Heckauffahrschutz hatte einen Namen: Fabian Roth. Er setzte Chrissi vom Start weg unter Druck, versuchte fast in jeder Kurve ein Überholmanöver. Mal konnte Christian ein paar Meter gut machen, sich vor der Kurve auch mal auf einer anderen Linie ein bisschen Luft verschaffen. Das kann er ja wie kein anderer. Sich breit machen, das Überholen für andere zu einer fast unlösbaren Aufgabe zu quadrieren. Applaus aber auch für den Verfolger. Er hat wacker und äußerst fair gekämpft, war in den 3 Rennläufen auch an manchen Stellen etwas schneller als Christian. Aber vorbei kommen ging halt heute nicht. Hat Christian den ersten Lauf noch mit einem gewissen kleineren Abstand vor Fabian gewinnen können veranstalteten die beiden in den Läufen 2 und 3 so etwas nach dem Motto: Welcher Frontspoiler ist eher über die weiße Linie?  Deiner? Nein, meiner! Wer hat gewonnen? Lauf zwei Christian mit 0.07 Sek. Vorsprung vor Fabian. Aufgabe für Mathematiker: Das Kart ist so lang und fuhr so schnell, wie viel cm auf der Ziellinie sind das? Antwort: 8 Im 3. Lauf haben die beiden dann endgültig ihre eigene Show abgezogen. Sieger?? Christian. Vorsprung??? 0.06 Sek. Zentimeter?? 6,7 Fabian Roth nahm es gefasst. Es war ganz großes Kino. So etwas wollen wir sehen. Wir wollen mehr davon. Christian hat mit drei Laufsiegen den Tag optimal genutzt und in 4 Wochen in Spa schauen wir mal, ob es wieder so eine coole Show von allen Fahrern gibt. Lets go racing.
1: text_bericht_02.htm