Ein Sommerwochenende oder die Frage nach der richtigen Abstimmung während des Monsuns Es regnet. Ein erster Schimmer von Licht, noch grau und vom Regen in kleine Streifen getrennt.  Wie ein grauer Schleier legt er sich über die Zelte. Es tropft monoton auf das Dach. Und dieses Wasser überall. Hier ist Harsewinkel, nicht der Regenwald. Wir haben uns soviel vorgenommen für dieses Wochenende. Gute Laune war garantiert. Dann der Regen. Auch waren wieder Wutausbrüche der besonderen Art zu beobachten. Hier war besonders ein Vertreter der auf Reifenstapel und Karts eintretenden Spezies in Person eines nicht näher benannten Teammitglieds mit von der Partie und in voller Aktion zu bestaunen. Woher hat er das bloß??? Trotzdem gute Laune und der ganz normale Wahnsinn nahm wieder seinen Lauf. Martialische Worte machten die Runde, es heißt, es gibt eine Regenschlacht. Dann doch wieder Slicks. Was denn nun??? Wir sind darauf vorbereitet, haben abstimmungsmäßig alles getan, damit die Karts dem Regen trotzen und eine optimale Performance auf der Strecke garantiert ist. Logistisch haben wir diesmal ganz groß aufgefahren. 7 Karts mussten herangeschafft werden. Große Aufgabe für die Logistiker. Jeder hat seine Aufgabe im Team, auch wenn es regnet. Freitagabend stand dann auch schon das diesmal sehr respektable Teamzelt und das mit dem gemütlichen Zusammensein unter dem „Sternenhimmel“ klappte dann auch ganz gut. Die Netemeyers, Kajas, Friederings sowie Familie Ostermann und auch Familie Groneck ließen sich nicht davon abhalten den Genüssen des Grillens zu entsagen und waren trotz des schlechten Wetters bei bester Laune und gutem Appetit vor Ort. Dann der Rennsamstag. Die Netemeyers, die beiden Kajas, Niklas und Tommes haben der Klimakatastrophe getrotzt und im Wohnmobil übernachtet, Familie Groneck kam pünktlich um 7:00 Uhr kurz nach dem Wecken. Auch der Nachwuchs trotzte dem Wetter und war mit dabei. Chrissi und Torsten „Borsti“ Kemna kamen eine halbe Stunde später zum Team. Familie Ostermann ist zeitgleich ebenfalls komplett aufgelaufen, nachdem sie gestern Abend auch noch im Regen mit unterm Zelt ausgeharrt hatten, dann aber die Nacht im nahe gelegenen Wohnsitz verbracht haben. Somit war alles angerichtet, es konnte losgehen. Fabian und Tom gingen bei den Junioren als erste auf die regennasse Strecke. Hier war es wieder einmal an Fabian den Speed vorzugeben und der Konkurrenz eine eingehende Studie der Heckpartie seines Karts zu geben. Er war heute in der Klasse 6 der schnellste und spulte sein Tagesprogramm vollkommen unaufgeregt und fahrtechnisch sauber herunter. Bleibt nur noch die Frage nachdem Ergebnis, die aber sehr eindeutig beantwortet werden kann: Lauf 1 Platz 1, Lauf 2 Platz 1 und Lauf 3 auch Platz 1. Tagessieger. Punkt. Einzig Teamkollege Tom Ostermann konnte Fabbelmeyer folgen und machte für das Team mit dem 2. Platz den Tageserfolg bei den Junioren komplett. Auch die Trophäensammlung bei Familie Ostermann wird immer umfangreicher. Dann waren die IG 100 am Zug. Tim Groneck hat sein Kart, nachdem es lange Zeit das Dasein eines Wächters des Dachbodens gefristet hat, wieder flott gemacht und gegen das Lenkrad des Renault Clio aus der VLN getauscht. Harsewinkel ist nicht die Nordschleife und ein Kart ist doch etwas anderes. Aber Tim hatte da nicht die geringsten Anpassungsschwierigkeiten und die Performance auf der Strecke sprach für sich. Er war mit dem ersten Tritt auf das Gaspedal ganz vorne mit bei der Musik und stellte das mit Platz 2 im ersten Lauf mal gleich klar. Im 2. Rennen dann plötzlich Hektik. Zu optimistisch in die Lücke, der Part auf der anderen Seite spielte nicht mit, kein Seitenkasten mehr und was bedeutet noch mal die Spiegeleiflagge?? Wer kommt schon gerne an die Box, wenn man schnell unterwegs ist. Also Disqualifikation. Im dritten Durchgang behielt das Kart dann alles bei sich und Tim die Übersicht und den Biss und es wurde Platz 3. In der Tageswertung reichte es dann abschließend zu Platz 4. Spaß hat es ihm mächtig gemacht, sah man an seinem Gesicht. Aber die Finger taten dann doch schon weh. Bei den Schalterfahrern muss sich dann anschließend aber wohl die allgemeine Wetterlage wie ein Damoklesschwert über den Rennsamstag gelegt haben, denn es gab den einen oder anderen Frust. Doch der Reihe nach, bitte. Nikkel konnte sich in Lauf 1 wieder einmal als guter Regenfahrer erweisen und fuhr auf die 3. Position vor und anschließend so auch durchs Ziel. Geringfügig anders lief es für Marvin. Sein Motor bzw. das Getriebe haben sich eh schon als zuverlässiger Partner von weiteren Renneinsätzen verabschiedet, aber hier in Harsewinkel sollte alles zusammen noch ein letztes Mal funktionieren. Motorsport ist kostspielig, Das wissen alle, die es zum Hobby und zur Leidenschaft gemacht haben. Fußball ist günstiger. Fußballschuhe, Hose und Trikot und los geht es. Aber Motoren haben eine Seele, wir müssen sie nur bei Laune halten. Das hat leider nicht ganz funktioniert. Im Qualifying wegen eines Kettenschadens ausgefallen musste er das Starterfeld von hinten aufrollen. Gelang ganz gut, es wurde Platz 6. Im zweiten Lauf dann Startunfall, Kart vom Hintermann unbeabsichtigt auf seinem Kühler, Ausfall und Reaktion siehe weiter oben im Artikel. Kühler konnte Dank freundlicher Aushilfe von Hermann Averbeck getauscht werden. Dritter Lauf wieder von hinten gestartet, bis nach vorne auf Position 5 vorgefahren, dann in der letzten Runde in der letzten links 50m vor der Zielflagge: Curb links erwischt, Dreher und Gang raus und mal gleich 2 Positionen verloren. 7. Platz am Ende des Tages. Für Nikkel war im 2. Lauf dann auch Frust angesagt. Nach dem er mit viel Courage und der besseren Linie sich auf Platz 2 vorfahren konnte überholte ihn kurz vor Schluß sein Kupplungskorb. Er musste den Ausgang des Rennens auch aus einer ungewohnten, neben dem Kart stehenden Position, beobachten. Im dritten Durchgang konnte Niklas dann von hinten startend nochmal die Trickkiste im Regen öffnen und kam auf Platz 2 durchs Ziel. Mission zwar nicht ganz erfüllt mit Platz 4 am Ende aber noch ist der Abstand zum Führenden Lukas Oldmanns nicht allzu groß. Alles noch machbar. Meisterschaftskurs noch voll im Fokus. Bei den Senioren wie gewohnt Christian Friedering am Start. Aber auch „Borsti“ Kemna hat nach langer Zeit der Abstinenz wieder dieses merkwürdige Kribbeln im rechten Fuß verspürt und das Kart von Krögi klargemacht, um Chrissi mal wieder wie in alten Trophy-Zeiten so richtig einzuheizen. Was ihm eindrucksvoll gelang. Wo der Kerl auch alles eine Lücke zum Reinbremsen entdeckte?? Aber Chrissi ist ja bekanntlicherweise auch kein Waisenknabe und so haben die beiden eine tolle Show geliefert. Im ersten Durchgang ließ Schnubbi nichts anbrennen und wurde klar 1. Thorsten hatte hingegen einen Kontakt, der ihn in dem hochwertigen Fahrerfeld auch gleich auf Platz 7 zurück warf. Im 2. Lauf dann umgekehrte Verhältnisse, Schnubbi ein bisschen zu optimistisch mit anschließendem Dreher und Platz 7. Im letzten Lauf fand Christian dann wieder eine optimalere Linie und wurde dafür mit dem 2. Platz belohnt. Auch Platz 2 in der Tageswertung. Thorsten krönte seinen ersten Auftritt im Kart nach Jahren mit dem 3. Platz im letzten Durchgang und einem 4. Platz in der Tageswertung. Das mach mal nach, wenn du kannst, so aus dem Stand! Mal schauen, was in Vledderveen so geht??
1: text_bericht_06.htm